Was macht der Wert „Perfektion“ mit Dir?
Für mich war es eine lange Zeit in meinem Leben ein sehr ausgeprägter Wert, der mich immer angetrieben hat, das Beste zu geben und immer unter den Besten zu sein. Frei nach dem Motto „das Beste ist nicht gut genug – es geht noch besser“.
Leider war die Enttäuschung in mir häufig sehr groß, wenn etwas aus meinem Empfinden heraus, nicht perfekt gelaufen ist. Ich setzte mich selbst so unter Druck, dass ich oft unzufrieden mit mir war und dadurch auch Rückenschmerzen und Verspannungen bekam.
Also begann ich irgendwann, mir folgende Fragen zu stellen:
- Wer oder was im Leben ist eigentlich perfekt?
- Wer definiert denn was perfekt ist?
- Wer urteilt über meine eigene Vorstellung von Perfektion?
- Was habe ich davon, perfekt sein zu wollen – ist das wirklich erstrebenswert?
Je mehr ich mich mit meinen eigenen Werten beschäftigt habe und je klarer mir wurde, was mein persönlicher Antrieb hinter der „Perfektion“ ist, konnte ich langsam anfangen, meine Denkmuster zu verändern und loszulassen.
Heute gebe ich mir folgende Antworten auf meine Fragen:
- Aus meiner heutigen Sicht ist nichts im Leben perfekt und trotzdem ist gleichzeitig alles perfekt!
- Jeder Mensch definiert nach seinen eigenen Erfahrungen, Mustern, Glaubenssätzen, nach seiner Erziehung etc., was für ihn Perfektion bedeutet! Ich kann meine eigene Vorstellung nicht mit den Vorstellungen anderer vergleichen, denn jeder von uns betrachtet die Welt aus einer anderen Brille!
- Nur ich selbst verurteile mich, wenn ich mir nicht selbst genüge – niemand sonst ist dafür verantwortlich!
- Nein, Perfektion ist für mich nicht mehr erstrebenswert, denn es ist nicht realistisch immer perfekt sein zu können oder zu müssen. Wenn der innere Kritiker das Steuer in der Hand hat, fühlt sich das Leben gezwungen und unfrei an! Wenn Du Dir Ziele steckst, die Du nie erreichen kannst, wirst Du früher oder später unzufrieden.
Das alles bedeutet dennoch für mich, weiterhin im Leben mein Bestes zu geben. Immer mit einem gesunden Maß der eigenen Bewertung und dem Bewusstsein, dass ich selbst mein größter Kritiker bin!
Ich entscheide mich heute, mein Lied zu veröffentlichen
Umso mehr freue ich mich heute, den nächsten Schritt aus meiner Komfortzone zu gehen und eines der Lieder, die ich mit Ute Ullrich in ihrer Heimat, Itzehoe, vor drei Wochen aufgenommen habe, zu veröffentlichen! Es ist perfekt, wie es ist und ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich den Mut habe, es zu veröffentlichen!
Früher hätte mein innerer Kritiker gesagt: „Du triffst nicht immer die Einsätze, wie peinlich“, „Oh man, wie viele schiefe Töne“, „Wie sehe ich denn aus…“, „blah blah blah…“ Du kennst diese inneren Dialoge sicherlich! 😊
Heute sage ich mir: „Krass, wie schön meine Stimme klingt“, „So viele richtige Töne und das ohne Gesangsunterricht“, „Ich habe noch nie neben einer Sängerin in ihrem eigenen Tonstudio gestanden und ihre Lieder gesungen – das ist MEGA!!!“, „Cool, man merkt mir die Aufregung gar nicht an“!
Es liegt also in meiner eigenen Betrachtung und ich bewerte mein Tun und Handeln stets selbst! Nur ich alleine bin dafür verantwortlich, ob ich meinen Fokus auf das Negative oder das Positive lege! 😊
Und nun genug der Worte. Ich wünsche Dir viel Freude beim Anhören und Anschauen!
Deine Steffi